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Aktuell: Calaios.eu – Aus dem Pausanio Newsletter vom August 2021

<<Liebe Leserinnen und Leser

Wir haben gegründet und sind im Startup-Fieber. Bereits in wenigen Wochen wollen wir die Plattform Calaios launchen, damit Guides, Explainers und Educators mit Online-Führungen von spannenden Orten berichten und zugleich auch Geld verdienen können.

Aber nun von Anfang an. Mit der Corona-Pandemie waren in kurzer Zeit viele Kunstvermittler:innen und Städteguides ohne Arbeit. Kulturinstitutionen mussten schließen, Führungen und Workshops konnten vor Ort nicht mehr stattfinden. In Seminaren der Pausanio Akademie zu Cultural Entrepreneurship reifte eine Idee heran. In den letzten Monaten haben wir dann mit einem Gründerteam aus der Idee ein Geschäftsmodell entwickelt, das die Bedarfe von allen drei Partnern gleichermaßen bedienen soll.

Die Teilnehmer:innen wünschen inspirierende live Führungen und Berichte von Orten, zu denen sie nicht kommen können. Die Guides und Veranstalter wollen ihr Wissen und ihre Erlebnisse professionell vermitteln und damit Geld verdienen. Die Kosten für die Plattform müssen bezahlt und die Mitarbeiter:innen entlohnt werden.

Öffentliche Förderungen für Geschäftsmodelle in der Kultur ist kaum möglich, daher wollen wir das Projekt aus eigener Kraft zusammen mit den Partnern stemmen. Wir sind überzeugt, dass wir in der Kultur- und Kreativwirtschaft nachhaltig Geschäftsmodelle für Freiberufler:innen und Gedächtnisinstitutionen etablieren können.

Auf Calaios werden Online-Führungen, Vorträge & Workshops zu Kunst, Kultur, Natur und Wissenschaft angeboten. Sie sind die zentralen Quellen, aus denen wir die Ideen schöpfen, um den Wandel in die nächste Gesellschaft zu gestalten. Wir brauchen Zugänge zu diesen Themenfeldern und Menschen, die Freude und Expertise haben, komplexe Themen anschaulich zu vermitteln. Calaios versteht sich als ein Experimentierfeld für neue digitale Vermittlungsformate.

Die digitale Vermittlung bietet heute völlig neue Möglichkeiten. Die Aufnahmequalität von Ton und Film hat sich in den letzten Jahren rasant verbessert und professionelle Geräte sind erschwinglich geworden. Das Internet setzt sich weltweit durch und auch in Deutschland verbessern sich – langsam 🙂 – die Bandbreiten. Die Infrastruktur ist da und die digitale Kompetenz nimmt spätestens seit Corona in allen Bereichen zu. Die Möglichkeiten der digitalen Vermittlung sind noch nicht ausgeschöpft. Wir stehen gerade erst am Beginn.

Und was fehlt? Das zentrale Problem der meisten Gedächtnisinstitutionen und schon gar der vielen freiberuflichen Guides ist, dass ihnen die Reichweite fehlt. Das wollen wir nun ändern. Wir arbeiten zur Zeit mit einem Team von 14 Personen an der Plattform Calaios.eu, die im Oktober online gehen wird. Wir starten mit Veranstaltern aus Deutschland und werden ab Mitte 2022 ins europäische Ausland skalieren, um Calaios als zentrale Plattform für Online-Veranstaltungen in Europa zu etablieren.

Seit wenigen Tagen ist die Pre-Site von Calaios.eu online. Wir laden Veranstalter:innen und Guides ein, sich zu bewerben und ihre Ideen und Erfahrungen einzubringen. Interessierte Teilnehmer:innen, die sich für den Newsletter anmelden, werden rechtzeitig über die nächsten Schritte und die Veranstaltung zum Launch informiert. In den nächsten Wochen werden wir dann den Login freischalten, damit Veranstalter:innen und Guides auf Calaios ihre Veranstaltungen vollständig eintragen können.

Machen Sie also mit, ob als Teilnehmer:in, Veranstalter:in oder Guide. Erzählen Sie von Calaios.eu Ihren Freund:innen und Bekannten. Leiten Sie diesen Newsletter gerne weiter. So helfen Sie uns, die Idee von Online-Führungen zu etablieren, um „Menschen an Orte zu führen, zu denen sie nicht kommen können“.

Mit einem ersten Austausch beginnen wir bereits im Pausanio Plenum am Donnerstag, den 2. September 2021 von 13-14 Uhr. Hier wollen wir Erfahrungen über Online-Führungen austauschen und über Calaios berichten. Einfach vorbeikommen und dabei sein. Die Zugänge finden Sie beim Pausanio Plenum oder Sie kommen gleich auf das MiroBoard. Dort finden Sie ebenfalls den Zoom-Link und können bereits Namenskärtchen und Fragen notieren.

Ich bin gespannt, wohin uns Calaios führen wird, und freue mich über den Austausch>>
Holger Simon

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Save the Date – 10.06. bis 11.06.2021 Workshop des AKDK im Rahmen der Zwischenevents der #vDHd2021 „Experimente“

Am 29. Januar 2021 traf sich der Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte (AKDK) zu einem Open Space im virtuellen Raum. Wie es in dem – im Februar 2021 veröffentlichten – Bericht heißt, besprachen die Teilnehmer unterschiedliche Aspekte der Arbeit mit digitalen Methoden in der Kunsthistoriographie. Neben dem Archivierungs-Projekt von Catrin Blanke „Vom Schuhkarton zur Datenbank“ wurde von Jacqeline Klusik-Eckert das Forschungs-Projekt Beyond Ontology – Zwischen Wissensrepräsentation und Interoperabilität vorgestellt. Diskutiert wurden außerdem im Rahmen des Themas semantische Daten und Linked Open Data Probleme der historischen Forschung mit bereits existierenden Taxonomien. Die gleiche Forschergruppe – Linda Freyberg, Sabine Günther, Thomas Hänsli, Florian Kräutli und Stephanie Santschi – rückte in den Mittelpunkt die Frage der Visualisierung von Daten in der digitalen Kunstgeschichte. „Visualisierungen können als Brücken zwischen Makro- und Mikroperspektiven dienen, bei der Überprüfung der eigenen Arbeit helfen, der Exploration eines bisher unbekannten Datensets dienen und zudem didaktisches Werkzeug sein“, so die Referenten. Eine Zeitschrift zur Rezension von Forschungssoftware und Datenservices wurde von Lisa Dieckmann, Maria Effinger und Anne Klammt initiiert und dokumentiert, während Peter Bell und Fabian Offert über das künstliche Sehen (Computer Vision) als Grundlage der Fortschreibung der kunsthistorischen Bildwissenschaft im Digitalen sprachen. In einer weiteren Arbeitsgruppe wies Jacqueline Klusik-Eckert auf Schwierigkeiten hin, die sich bei Förderungsanträgen für Projekte der digitalen Kunstgeschichte einstellen. Weiter beleuchtete Charlotte Oertel wichtige Fragen der Qualitätssicherung beim Umgang mit digitalen Daten und plädierte für eine kritische Herangehensweise. Großes Interesse herrschte bei der von Michael Müller und Georg Schelbert initiierten Diskussion über Wikidata, die zugleich als formlose Call for Participation fungierte. Über einen einen Slack-Channel namens Wikidata des Arbeitskreises Digitale Kunstgeschichte sollen potentiellen Autoren angesprochen und Beiträge gebündelt werden.

Ende März 2021 fand – wie hier angekündigt – eine Online-Konferenz statt, in der die (deutschsprachigen) Kunsthistoriker auf das Corona-Jahr 2020 in der digitalen Kunstgeschichte zurückblickten. Organisiert wurde die Konferenz vom Verband Deutscher Kunsthistoriker (VDK), von Ulmer Verein, Verband für Kunst und Kunstwissenschaften e.V. und vom Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte (AKDK) mit Unterstützung der digitalen Plattform arthistoricum.net, dem Fachinformationsdienst Kunst, Fotografie, Design. Einige der Akteur*innen vom Open Space im Januar 2021 und andere Mitglieder des AKDK traten bei dieser Konferenz zu digitalen Erfahrungen und Strategien in der Kunstgeschichte, bei der II. Etappe der Gespräche mit Berichten aus der Praxis am 27. März 2021  (erneut) mit interessanten Beiträgen in Erscheinung. Darunter Peter Bell und Fabian Offert, die zu dem bereits genannten Thema zu „Computer Vision“ referierten, Maria Effinger und Angela Dreßen mit Pitches zu „Open-Access-Publizieren in Zeiten der Pandemie“ beziehungsweise zu „Digital Literacy in der Kunstgeschichte“ und/oder Holger Simon mit einem Referat zu „Kollaboratives Arbeiten. Tools und Arbeitskultur in den Wissenschaften“. Andere Kunsthistoriker*innen des Arbeitskreises – wie Lisa Dieckmann, Stephan Hoppe, Dominic Olariu und Georg Schelbert – übernahmen die Moderation in einigen Räumen der virtuellen Konferenz: in Raum A (Audimax) mit den Gesprächen über das SPP „Das digitale Bild“; in Raum E (Edingburgh) für die Diskussion über digitale 3D-Rekonstruktion und Simulation historischer Zustände; in Raum F (Freetown) mit der Debatte über das Publizieren in OA und in Raum B (Brisbane) mit dem Referat von Harald Sack über „Data – Information – Knowledge Graph“.

Nach dem inhaltlich sehr reichen Auftakt dieses Jahres des – bereits 2012 um Prof.Dr. Hubertus Kohle (Digitale Kunstgeschichte an der LMU) in München gegründeten – Arbeitskreises darf man auf den bevorstehenden Workshop am 10. und 11. Juni „Experimente: Die Landschaften der Digitalen Kunstgeschichte kartieren“ im Rahmen der #vDHd2021 gespannt sein. Wie angekündigt wird bei dem zweitägigen Workshop an ein Thema des Open Space – Visualisierung – geknüpft und auf die Komplexität des inzwischen bis zu Unübersichtlichkeit herangewachsenen Fachs innerhalb der Digital Humanities eingegangen werden. „Aufbauend auf ersten Arbeitsschritten, Erkundungen der Landschaft und Modellierungen der Daten (Workshop-Tag 1) werden Visualisierungsstrategien und weitere Möglichkeiten zur Auswertung der Daten erprobt, im offenen Labor auch experimentelle Formen der Datennutzung getestet und gemeinsam diskutiert (Workshop-Tag 2).“ 

Zu den bereits genannten Wissenschaftlern sei unter den Organisator*innen schließlich jedoch nicht zuletzt die Kunsthistorikerin Waltraud von Pippich genannt, die bislang bei den genannten Veranstaltungen die Kommunikation hauptsächlich über Twitter übernommen hat.

 

Hier geht es zur Anmeldung zum Workshop des AKDK am 10.06. und 11.06.2021.

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Deutscher Verband für Kunstgeschichte Influencer*innen Nicht verpassen

Nicht verpassen (I.) #vKG2021

Am 26. und 27. März 2021 blicken die (deutschsprachigen) Kunsthistoriker im Rahmen einer Online-Konferenz auf das Corona-Jahr 2020 in der digitalen Kunstgeschichte. Organisiert vom Verband Deutscher Kunsthistoriker (VDK), von Ulmer Verein, Verband für Kunst und Kunstwissenschaften e.V. und vom Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte (AKDK) und mit Unterstützung der digitalen Plattform arthistoricum.net, dem Fachinformationsdienst Kunst, Fotografie, Design richtet sich die Konferenz an alle, die Kunstgeschichte digital vermitteln, lehren, erforschen und erfassen, sowie an jene, die damit in Bibliotheken und Archiven, in Galerien und auf Kunstmessen arbeiten oder als Solo-Selbständige betreiben. Ohne Anspruch, die einzenen Bereiche vollständig abzudecken, sind jene zu sprechen geladen, die in den letzten Jahren das Fach maßgeblich digital gestaltet haben.

Nach kurzen Berichten und Diskussionen in den einzelnen Sparten der Kunsthistoriographie am Freitag Nachmittag folgen am Samstag die Vorträge zu relevanten Themen. Dabei dürfte die Auswahl zwischen den gleichzeitig stattfindenden Reden und Diskussionen recht schwer fallen, zumal im vergangenen Jahr in vielerlei Weise Neues entstanden ist. Die Entscheidung wird ein wenig dadurch erleichtert, dass am Ende des Tages Berichte aus den Panels, Statements der Veranstalter und eine gemeinsame Abschlussdiskussion geplant sind.

Dennoch wird man sich beispielsweise nicht zugleich über zeitgenössische Kunst (Prof. Dr. Katja Kwastek / Dr. Sven Lütticken) und über Open Access in Zeiten der Pandemie (Dr. Maria Effinger) informieren können. Auch zwischen digitaler Bildzensur (Dr. Katja Müller-Helle) und Digital Literacy im Fach Kunstgeschichte (PD Dr. Angela Dreßen) wird man sich entscheiden müssen. Und wer gleichzeitig über Bildrechtsfragen und über virtuelle Exkursionen Neues erfahren wird wollen, wird zwischen Prof.Dr. Johannes Grave und PD Dr.Dr. Grischka Petri einerseits und Idis Hartmann M.A., Prof.Dr. Barbara Lange und Franziska Lampe M.A. beziehungsweise Dr. Yvonne Schweizer andererseits wählen müssen.

Wenn man aber davon ausgeht, dass ein Abschlussbericht über die Online-Konferenz erscheinen wird, dann kann man ohne Angst, dass man Wichtiges verpasst, auf diesen Termin blicken und mit gutem Gefühl die Anmeldung tätigen. Die von Dr. Georg Schelbert zur Verfügung gestellte Bildmarke des virtuellen Treffens – eine humorvolle Abwandlung des 1818 von Carspar David Friedrich gemalten Bildes „Kreiderfelsen auf Rügen“ – greift auf jeden Fall der Veranstaltung vor und visualisiert bereits im Vorfeld die große Spannweite der digitalen Formate in der Kunstgeschichte und die breite Toleranz der Beteiligten an verschiedenen Haltungen gegenüber dem Thema.

Hier geht es zur Anmeldung und zum Programm der Online-Konferenz auf arthistoricum.net : https://www.arthistoricum.net/vkg2021/?

Bildnachweis auf https://arthistoricum.net/vkg2021/: Gemälde: Caspar David Friedrich, Kreidefelsen auf Rügen (1818), Kunst Museum Winterthur (Inv.-Nr. OR 165), CC0 1.0 Bild im Hintergrund: Jae Rue auf Pixabay, Vereinfachte Pixabay Lizenz Collage von: Georg Schelbert, CC BY-SA 4.0

 

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Influencer*innen Trendsetter*in

Trendsetter*innen und Influencer*innen gelingt Kunstvermittlung digital

Sucht man heutzutage im Internet nach Maßstäben in beliebigen Bereichen des Alltags, findet man recht schnell die Begriffe „Influencer“ und „Trendsetter“. Während Trendsetter als jemand beschrieben wird, der „etwas Bestimmtes allgemein in Mode bringt“ beziehungsweise „einen Trend auslöst“, ist der Begriff „Influencer“ strenger an die Vermarktungsqualität gebunden. „Influencer“ werden – laut Wikipedia – „seit den 2000er Jahren Personen bezeichnet, die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in sozialen Netzwerken als Träger für Werbung und Vermarktung in Frage kommen.“

Sieht man von dem Gewinn für die Wirtschaft (vorläufig) ab, sind Museen und Kulturinstitutionen auf dem besten Weg dahin, dank kunsthistorischer Influencer*innen zu Trendsetter der digitalen Welt zu werden. Sicher sind die Vorläufer dieser Eigenschaft in der analogen Welt zu finden. Durch ständige oder regelmäßige Ausstellungen gelingt es Museen – wie kaum anderer Institutionen – seit je her, Themen für kulturelle oder gesellschaftliche Diskussionen zu stellen und sogar langfristige Trends zu setzen und Wandlungsprozesse in Kunst, Kultur und Gesellschaft zu bewirken und/oder zu begleiten.

Hier ist Vieles zu nennen, doch nicht der richtige Ort für tiefere Analysen von Kunstepochen oder Entwicklungen einzelner Künstler. Es ist bekannt, dass die europäische Renaissance mit der Entdeckung und Begegnung der Künstler mit antiken Denkmäler einherging. Auch der Salon des Refusés 1863 in Paris ist ein bekanntes Ereignis der Kunstgeschichte. Schließlich jedoch nicht zuletzt sind die Aktionen von Künstlern der Dada-Bewegung tief in das Bewusstsein der europäischen Kunstwelt und zugleich der bürgerlichen Gesellschaft eingeschrieben.

Seien es nun die Bibliotheken des Mittelalters, die Kunstsammlungen italienischer Mäzene, die Kuriositätenkammern barocker Fürsten oder schlicht die Bildergalerien der Neuzeit, immer waren die Kunstwerke von Museen oder von ihren Vorläufern in der Lage, Betrachter zu beeinflußen, Wandlungsprozesse in Gang zu setzen und natürlich Trends zu bestimmen. In der digitalen Welt schienen die meisten Museen bislang, diese wichtige Rolle zu vernachlässigen oder in den Hintergrund zu drängen. Nur wenige wurden hierzulande – wie das Städel Museum in Frankfurt am Main – ihrer Berufung gerecht und gestalteten mit den Besuchern den digitalen Raum.

Nun scheint aber die Monacensia im Hildebrandhaus in München Bogenhausen diese Hürde so genommen zu haben, dass sie für weitere Kulturinstitutionen als Beispiel gelten kann. Mit einem kooperativen Forschungsprojekt zum Kulturerbe gelang es Anke Buettner (seit 2019 Leiterin des Hauses) Ende des vergangenen Jahres eine Kernaufgabe von Museen und Archive – zu erinnern – in den Mittelpunkt der Arbeit und der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit zu rücken. „Mit einem auf fünf Jahre angelegten kooperativen Forschungs- und Vermittlungsprojekt nimmt die Monacensia im Hildebrandhaus Lücken im literarischen Gedächtnis der Stadt in den Blick“, heißt es auf der Internetseite der Münchner Stadtbibliothek.

„Gleichzeitig erprobt sie neue Formen der Erinnerungskultur und der Kulturvermittlung“, steht es weiter im Text. Diesem Vorhaben wurde die Institution schon mit einem ungewöhnlichen Projektauftakt gerecht. Mit einer Blogparade „Frauen und Erinnerungskultur / #femaleheritage“, die am 11. November 2020 unter der Federführung von Dr. Tanja Praske startete, ging „ein Aufruf zur Vernetzung und zum Dialog über Texte und Lebensentwürfe von Frauen, über das Thema Gender und Parität im kulturellen Gedächtnis.“

Den Akteuren in Kunst- und Kulturbereich ist Tanja Praske wegen dem Blog „Kultur Museum Talk. Kunst, Kultur & Social Media“ und ihrer starken Präsenz in den sozialen Medien, in denen sie für die Sache der Kunst und Kultur plädiert, schon seit mehreren Jahren ein bekanntes Gesicht. Ihren Aufrufen zu Blog-Paraden sind seit 2013 von Jahr zu Jahr immer mehr Kultur-Bloggende gefolgt und haben ein breites Publikum im Netz erreicht. Es ist somit nicht verkehrt, sie als Influencerin zu bezeichnen, die ein ursprünglich zaghaftes und gebrechliches Kunstvermittlungskonzept über die sozialen Medien zum Erfolg für die Kunst- und Kulturdebatte im Land gebracht hat.

Im Falle des Aufrufs #femaleheritage der Monacensia sind in einer relativ kurzen Zeitspanne (vom 11. November bis 09. Dezember 2020) über 150 Blogbeiträge veröffentlicht worden, in denen an eine oder an mehreren Frauen vorwiegend aus der Geschichte der Kunst und Kultur erinnert wird, die eine wichtige, bisher totgeschwiegene Rolle gespielt haben. Doch, wie Anke Buettner unter #femaleheritage schreibt: „Es ist nicht die schiere Zahl der Beiträge zur Blogparade ‚Frauen und Erinnerungskultur‘, die uns so beeindruckt. Es ist der Fakt, dass uns ein partizipatives Projekt mit großteils unbekannten Menschen hautpsächlich im deutschsprachigen Raum gelungen ist.“

Hier geht es zur Blogparade #femaleheritage: https://blog.muenchner-stadtbibliothek.de/frauen-und-erinnerungskultur-blogparade-femaleheritage/

Hier geht es zum Blog und zum Social-Media-Profil von Dr. Tanja Praske: https://www.tanjapraske.de

Hier geht es zum Echo von Sabine Buchwald in der SZ vom 27. Januar 2021: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/monacensia-spuren-von-kuenstlerinnen-und-kaempferinnen-1.5187217